Historie

Durch die Industrialisierung erlebte die Baumwollindustrie in Deutschland zwischen 1850 und 1900 durch die Einführung neuer Maschinen einen signifikanten Aufschwung. Dies ermöglichte einen Anstieg der Selbstversorgung von unter 40 Prozent auf fast 100 Prozent. Besonders hervorzuheben ist die Gründung der Aktienspinnerei 1857 in Sachsen mit einem Kapital von 1,2 Millionen Taler. 1859 kam es zur Fertigstellung der Hauptspinnerei am Schillerplatz in Chemnitz und der damit verbundenen Infrastruktur.

Historie des Europark Chemnitz

Baumwollindustrie in Deutschland zwischen 1840 und 1900

Schulstraße in Altchemnitz als neuer Standort der Aktienspinnerei Chemnitz

Um die steigende Nachfrage zu bewältigen, expandierte das Unternehmen und errichtete in den 1890er Jahren eine neue, moderne Spinnerei in der Schulstraße in Altchemnitz, die Ende 1897 mit 12.000 Spindeln in Betrieb ging und bis 1898 auf 120.000 Spindeln erweitert werden sollte. Der Standort war strategisch günstig gelegen, nahe der Bahnlinie und des Flusses Chemnitz, was den Transport und die Wasserversorgung erleichterte. Diese Expansion förderte nicht nur die Produktionskapazität, sondern stärkte auch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Die Chemnitzer Aktienspinnerei wurde so vom einst größten Spinnereibetrieb Sachsens zum größten Spinnereibetrieb in Deutschland.

Mit der Weltwirtschaftskrise 1929 ging die Chemnitzer Aktienspinnerei jedoch in Insolvenz und stellte den Betrieb ein. Die sonst auf und ab rasenden 120.000 Spindeln sowie die insgesamt 3000 PS starken Dampfmaschinen in Altchemnitz standen 1930 endgültig still.